Jakob Tscharntke
ist Pastor der evangelischen Freikirche Riedlingen.
(https://www.efk-riedlingen.de/was-wir-glauben/index.php)
Er gründete zudem 2017 das „Netzwerk bibeltreuer Christen“
(https://www.nbc-jakob-tscharntke.de/Startseite)
Nach 11 Jahren Pfarrdienst in der württembergischen Landeskirche ist er im Jahr 1996 aus dieser ausgetreten. Nach einer Zeit in der FeG und danach in der Bekennenden Evangelischen Gemeinde in Neuwied führt ihn Gott zur evangelischen Freikirche Riedlingen. Er schaut somit auf eine über 35jährige Dienstzeit als Pastor zurück mit allen erdenklichen Höhen und Tiefen.
Zitat J. Tscharntke aus einem seiner Vorträge 2000:
Wir haben einen treuen Gott. Er führt uns in die Sackgasse. Aber er führt uns auch wieder heraus. Er macht Weg, wo kein Weg ist. Er macht Bahn, wo keine Bahn ist. Er führt in die Krise. Aber je tiefer die Krise, je dunkler die Nacht, um so größer der Erweis seiner Güte und Treue!
Zitat J. Tscharntke:
Wo kann ich als bibeltreuer Christ noch leben?
Wo eine Gemeindearbeit in Theorie und Praxis, in Verkündigung und Gemeindeleitung (siehe oben zur geistlich prägenden Kraft der praktischen Gemeindeleitung!), nicht bibelgemäß stattfindet, kann ein bibeltreuer Christ nicht sein! Das hat mit Nachdruck schon Martin Luther betont, was zu den bestgehüteten Geheimnissen sogenannter „lutherischer“ Kirchen gehört (siehe die oben genannte Orientierung „Auftritt oder Austritt?“).
Das bekannte Beispiel vom Frosch im Wasser, das langsam erhitzt wird bis der Frosch stirbt, veranschaulicht das Problem. Das Abstimmungsverhalten vieler „frommer“ Synodaler der „Lebendigen Gemeinde“ in Württemberg 2019 pro Homosegnung zeigt, wie überaus realistisch und dramatisch groß diese Gefahr ist. Der Frosch, der nicht rechtzeitig aus dem Wasser hüpft, kommt um! Der Christ, der die Landeskirche – oder auch sonst eine nicht mehr bibeltreue Gemeinde - nicht rechtzeitig verläßt, wird früher oder später mit hoher Wahrscheinlichkeit den geistlichen Anpassungstod erleiden.
Die Zeit, die Landeskirchen zu verlassen, ist längst gekommen! Der vor vier Jahren heimgegangene und von mir sehr geschätzte württembergische Pfarrer Heiko Krimmer, er war auch einige Zeit mein Studienleiter im Albrecht-Bengel-Haus, kündigte schon in den 90er Jahren an: „Wenn der erste Homosexuelle in Württemberg getraut wird, trete ich aus der Kirche aus“. In Württemberg werden längst Homosexuelle gesegnet, was wesensmäßig nichts anderes als eine Trauung ist! Es ist also längst an der Zeit, auch die württembergische sogenannten „Kirche“ zu verlassen. Wer vor Ort noch einen bibeltreuen Pfarrer mit einem bibeltreuen Kirchengemeinderat haben sollte, dem rate ich: tritt nach Möglichkeit trotzdem aus. Denn mit Deiner Kirchensteuer einen gottlosen Laden zu unterstützen, ist geistlich nicht vertretbar. Wenn schon, dann laß die eingesparte Kirchensteuer der Ortsgemeinde direkt zukommen. Davon hat die viel mehr. Das aktive und passive Wahlrecht hat ein Ausgetretener naturgemäß nicht mehr. Aber ein geistlicher Pfarrer wird auch einen ausgetretenen Christen ansonsten weiter uneingeschränkt in der Gemeinde mitwirken lassen und für dessen Mitarbeit dankbar sein!
Für Pfarrer, die existentiell am landeskirchlichen Gehalt hängen, ist die Not besonders groß. Auch darauf bin ich in der Schrift „Auftritt oder Austritt?“ eingegangen. Ob bibeltreue Pfarrer heute noch die Chance haben, genug bibeltreue Christen für eine neue Gemeinde zusammenzubekommen, wage ich zunehmend zu bezweifeln. Wo das möglich ist, sollten sie es schnellst möglich tun! Auch meine Zeit in Neuwied zeigte mir auf traurige Weise, daß der Aufbau bibeltreuer Gemeinden am falschen Beharren bibeltreuer Christen in unbiblischen Gemeinden krankt oder scheitert. Würden die noch vorhandenen bibeltreuen Christen konsequent die Landeskirchen und andere nicht bibeltreue 20 Gemeinde verlassen, könnten wohl noch mancherorts neue bibeltreue Gemeinden entstehen und da und dort wohl auch noch ein Pfarrer oder Pastor angestellt werden. Die Chance dafür schwindet aber von Jahr zu Jahr.
Der Trend geht deshalb unvermeidlich mehr und mehr in Richtung Hauskreise, Hausgottesdienste und Hausgemeinden. Das ist mit ein Grund, weshalb wir 2017 das „Netzwerk bibeltreuer Christen“ (https://www.nbc-jakob-tscharntke.de/Startseite) gegründet haben. Seine wesentliche Zielsetzung ist, die zerstreuten bibeltreuen Geschwister miteinander in Kontakt zu bringen, sie zu vernetzen und ihnen zu helfen, sich in geeigneter Weise zu versammeln, z.B. auch zu Hausgottesdiensten, die mit eigenen Liedern und Gebeten gestaltet werden können. Das Internet bietet vielfältige Möglichkeiten, in diesem Rahmen bibeltreue Predigten miteinander anzuhören und sich anschließend über das Gehörte vielleicht auch noch auszutauschen.
Auch hier rate ich dringend: beginnt mit dieser Sammlungsarbeit vor Ort so unverzüglich wie möglich! Vergeudet Eure Kraft nicht in sinnlosen Auseinandersetzungen in unbiblischen Gemeinden, sondern investiert sie in den konstruktiven Aufbau bibeltreuer Gemeinden. Eine Hausgemeinde kann auch mit zwei oder drei Personen beginnnen, die sich zum gemeinsamen Anhören einer Predigt, Lied und Gebet treffen. Denn wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind, da ist Christus mitten unter ihnen! Wir sehen heute schon, wie gering vielerorts die Zahl bibeltreuer Christen bereits geworden ist. Je länger der Druck der Anpassung in nicht bibeltreuen Gemeinden andauert, um so kleiner wird die Zahl derer werden, die noch gesammelt werden können.
Wirkt, solange es Tag ist! Es kommt die Nacht, da niemand wirken kann (Johannes 9,4)!
Jakob Tscharntke, Riedlingen 2019
Mit freundlicher Genehmigung von Bruder Jakob Tscharntke darf ich seine Botschaften hier zur Verfügung stellen. Ich beginne mit dem aktuellen Jahr 2020, Predigten als MP3 und auch, soweit vorhanden, als Video-Predigt hochzuladen. Nach und nach werde ich auch Predigten aus älteren Jahren einarbeiten. - M. Ertl - 31.03.2020